Eine Lanze für Vodafone

also, ich habe mal ein wenig recherchiert.. und muss den Kapitalismus ein wenig in Schutz nehmen:

Vodafone/Mannesmann haben sich damals mit den UMTS-Lizenzen überworfen (so wie jede Mobilfunkfirma eigentlich, denn in ein paar Jahren braucht keiner mehr UMTS)
Es steht ausserdem ausser Frage, dass eine Abfindung von 16,5 Millionen an den Vorstandsvorsitzenden nach einer feindlichen Übernahme ein bisschen unverschämt ist. ;)

Aber:
T-Mobile bekam 700 Millionen Euro Steuern zurück und Mannesmann 500 Millionen Euro.


Und das ist alles ganz normal und berechtigt.

Wie?

Nun, weil wenn man für 20-30 Milliarden Euro
(man beachte die Dimension: 1Milliarde = 1000 Millionen!)
je ein Frequenzpaket für UMTS beim Staat erkauft um damit Geld zu verdienen, man auch gleich Steuern dafür im Voraus zahlen muss.
Diese Firmen machen einen Finanzplan und stellen Rechnungen auf, wieviel sie vorhaben, mit diesen Lizenzen zu verdienen.
Für diese Verdienste wurden ihnen (zusätzlich zu den Milliarden, die sie nur für die Nutzung der Frequenzen bezahlen mussten) gleich noch mal 5 Jahre im Voraus Steuern berechnet. Auf Basis der zu erwartenden Rekordeinnahmen.

Da aber UMTS nach hinten los gegangen ist bzw. erst jetzt langsam anläuft, haben diese Firmen die erwarteten Einnahmen nicht gemacht, somit also viel zuviel Steuern bezahlt. Die fordern sie jetzt zurück.

Wo ist da bitte das Problem??? Ich will den Kerl sehen, der dem Staat zuviel bezahlte Steuern nicht unter Gezeter zurückfordert…

Aber da das, was vor 5 Jahren war, jetzt nicht mehr interessant ist, blökt die Presse halt erstmal was das Zeug hält, wie schlecht für den Staat doch Vodafone ist.

Dabei muss man vodafone ja eigentlich loben, denn wer Milliarden in die Staatskasse investiert verdient meine Anerkennung eher als jemand, der nach Osteuropa/Asien abwandert, dort Einheimische abzockt und hinterher uns durch billigen Reimport.

Ich glaube, ich muss mich hinlegen… mein Weltbild wackelt